Im Grunde genommen schon. Welcher Otto Nomalverbraucher macht sich denn die Mühe und liest das Kleingedruckte Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe durch? Obwohl da erklärt wird, was der Anbieter so alles mit den Daten machen will. Dabei könnte jeder es machen.
Doch das Kernproblem dürfte sein, dass der Großteil der Nutzer keine Ahnung hat, was so ein Computer alles kann. Wenn mich eine Lehrerin fragt: "Und wie öffne ich jetzt diese Textdatei?", dann stehen mir alle Haare zu Berge. Und die Gute ist zufälligerweise verantwortlich für die IT-Abteilung meiner Schule. Samt Datenschutz.
Welcher Nutzer, der seinen Rechner für E-Mails und Surfen nutzt, weiß, dass er einen Text markieren, in einem Textbearbeitungsprogramm öffnen, die Schrift dort vergrößern und nach Schlüsselbegriffen wie "Drittanbieter", "weitergeben" oder "widerrufen" suchen kann? Welcher Nutzer, der seinen Rechner als Jukebox nutzt weiß, dass Computer richtige Tratschtanten sein können, wenn man ihnen nicht den "Mund zuklebt"?
Die Software, um seinen Rechner zum Schweigen zu bringen, gibt es längst. Die Verwendung von Aliasnamen bei der Anmeldung im Internet ist nicht strafbar, wenn dem Anbieter oder Dritten dadurch keine Nachteile entstehen (z.B. Rechnung an den Nachbarn). Nur schrecken viele Nutzer davor zurück, diese zu verwenden.
Wer nutzt alternative Browser? Vornehmlich die jüngere Generation. Unternehmen und Ältere zögern oftmals lange, bevor sie auf andere Software umsatteln. Der am meisten verbreitete Browser der Welt ist die Datenschleuder schlechthin, der sicherste Browser fristet ein Nischendasein. Das zeugt nicht gerade von Interesse für Datenschutz, wirklich nicht.
Die Mehrheit der Menschen wäre sicherlich vorsichtiger mit ihren Daten, wenn man ihnen erklären würde, wie die Software funktioniert, die sie da verwenden wollen. Wenn die Programme im Hintergrund laufen, ohne dauernd in Interaktion mit dem Nutzer zu stehen bzw. keine kryptischen Meldungen ausgeben.
Weiß ein Durchschnittsuser, dass "svshost.exe" in "C:\Windows\system32" ein Virus ist und kein Systemprozess? Und doch melden viele Virenschutzsoftwares etwas derartiges.
Ein schlauer Kopf hat einmal gesagt: "Gebt ihr einem Menschen eine Keule, weißer sofort, wie sie funktioniert. Gebt ihr ihm ein Gewehr und eine Anleitung, gibt es eine Katastrophe."
Machen wir das Gewehr zur Keule, die schießen kann. Dann wird der Mensch wissen, wie sie funktioniert.