Das ist kein Ballerspiel, da gibt es auch keinen "Highscore" zu knacken, den man gegeneinander aufrechnen kann und bestimmt nicht gegeneinander aufrechnen sollte.
Die USA mögen sich aus recht fragwürdigen geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen in die Belange der Menschen in anderen Ländern militärisch einmischen. Dennoch steht deren Gesellschaftsentwurf immer noch auf demokratischeren und humanistischeren Grundidealen, als man das bei einem Haufen fundamentalistisch-islamistischer Irrer annehmen kann, die mit einem schmissigen "allahu akbar" auf den Lippen ohne mit der Wimper zu zucken jeden abmurksen, der der Errichtung eines archaischen Gottesstaates im Weg steht.
Solchen Gruppierungen, die in ihrer verqueren Weltanschauung weder Demokratie, noch Humanismus, noch die Universalität der Menschenrechte beachten, braucht man keinen Finger breit Legitimation einzuräumen, oder in irgendeiner Form zusprechen, dass sie für richtige Ideale einstehen.
Da gibt es nichts, was durch kulturelle Unterschiede erklärbar, relativierbar und verhandelbar wäre.
Den Amerikanern muss man vielleicht vorwerfen, dass sie aus Eigennutz gegen die eigenen Ideale verstoßen, teilweise Zweckbündnisse mit ähnlich fundamentalistischen Gruppierungen eingingen und eingehen, die keinen Deut besser als diese ISIS-Vögel sind.
Dennoch sollte klar sein, dass gerade bei diesen fundamentalistischen Vögeln schon im Kern etwas faul ist, wenn sie sich in ihren Grundwerten allein auf die Religion stützen, Gottesstaat und Sharia installieren wollen und alles und jeden einen Kopf kürzer machen wollen, der sich ihnen dabei in den Weg stellt. Die sind der Grund dafür, dass die ganze Region im Prinzip den Anschluss zum Rest der Welt so langsam völlig verliert. Stammes- und Clandenken, gepaart mit religiösem Fundamentalismus, ist keine putzige kulturelle Eigenart, die in irgendeiner Form "Welpenschutz" für sich beanspruchen kann, wenn sich so ziemlich der gesamte Rest der Welt von dieser Barbarei emanzipiert hat.
Die vielen Flüchtlinge zeigen, dass das eine humanitäre Krise ist, keine geopolitische oder geostrategische. Bei allem, was den Amerikanern und dem ganzen Westen aus der Geschichte und Gegenwart am Hacken klebt, muss man einfach attestieren, dass die Islamisten garantiert nicht der bessere Gegenentwurf sind, und das darf "der Westen" so auch ruhig mit breiter Brust vertreten - trotz allem Mist, der da abläuft.